Wir schreiben das Jahr 2017 und eigentlich sollten wir doch schon längst in der Zukunft angekommen sein. Ok – hinsichtlich der Technik ist sicherlich noch Luft nach oben, aber was ist mit unseren Grundbedürfnissen? Ich spiele hier mal ganz gezielt auf das Thema Energieversorgung an. Denn den meisten ist nicht bewusst, dass unsere einst so sicherere und zuverlässige Versorgung von elektrischer Energie in ernster Gefahr ist.

Zunächst aber mal ein Rückblick. Es gab Zeiten, in denen man die elektrische Energie durch unterschiedliche Methoden erzeugt hat. Am bekanntesten, weil immer wieder von grünen Politikern in den Fokus gerückt, die Atomkraft. Auch wenn das Thema Endlagerung bis heute nicht geklärt werden konnte, lieferte sie über Jahrzehnte kontinuierlich sichere und zuverlässige elektrische Energie. Da es unwirtschaftlich war, einen Atommeiler runter- und wieder hochzufahren, lies man diese möglichst 24h am Netz und bediente damit den Grundlastbereich. Erzeugten die Kraftwerke in der Grundlast zu viel elektrischen Strom als aus dem Netz entnommen wurde, so wurden Pumpspeicherkraftwerke zugeschaltet, die Wasser aus tiefer gelegenen Gebieten in höher gelegene Speicherbecken beförderten. Wenn ab ca. 8 Uhr der Stromverbrauch anstieg (Mittellastbereich) und die Kraftwerke der Grundlast nicht mehr ausreichten, wurden, je nach Anforderung, weitere Kraftwerke zugeschaltet. Dies wahren z.B. Kohle- / Gaskraftwerke, Pumpspeicherkraftwerke etc. Ab circa 12 Uhr, wenn die Haushalte den höchsten Stromverbrauch hatten (Spitzenlast), liefen eigentlich, bis auf ein paar Ausnahmen (Reserve oder in Revision) alle Kraftwerke, die die Energieversorger zur Verfügung hatten. Auf Grundlage dessen, konnte man relativ nahe am Energiebedarf, die Energieerzeugung steuern.

Allerdings steckte das Thema Umweltschutz damals noch in den Kinderschuhen. Aus heutiger Sicht, macht es sicherlich Sinn, sich einmal darüber Gedanken zu machen, wie man den Atommüll fachgerecht entsorgt und die klimaschädlichen Gase verringert bzw. erst gar nicht produziert. Bei dem Atommüll haben Forscher inzwischen eine Technologie entwickelt, dies es ermöglicht, aus der Reststrahlung elektrische Energie zu erzeugen und gleichzeitig so unschädlich zu machen, dass für Mensch und Umwelt keine Gefahr von diesem mehr ausgeht. Das Problem geht allerdings von unserer Politik aus, die Gesetze ins Leben gerufen haben und selbst Positionen vertreten, die einen Bau eines solchen Kraftwerkes verbietet. Stattdessen investiert man lieber einen unvorstellbaren Betrag in das Finden eines geeigneten Endlagers. Von den Kosten für die Aufbereitung des Endlagers möchte ich hier gar nicht sprechen.

Die erneuerbaren Energien sollten hier die Lösung bieten und alle bisherigen Kraftwerke überflüssig machen. Aus dem Blickwinkel der grünen Politiker sieht das ganze auch recht einfach aus: Strom aus Wind, Sonne …. Aus dem Blickwinkel eines Elektrotechnikers sieht die Sache allerdings ganz anders aus. Wind ist nicht gleichmäßig 24h und 365 Tage im Jahr verfügbar. Und Sonne erst recht nicht. Wirtschaftlich rentabel lässt sich elektrische Energie noch nicht speichern. Woher also die benötigte elektrische Energie beziehen? Fakt ist, dass unsere einst so sichere und zuverlässige Energieversorgung, ernsthaft in Gefahr ist. Stromausfälle werden zunehmen.

Faszinierend finde ich auch die Politik, die sich Parteiübergreifend selbst widerspricht. Einerseits will man die erneuerbaren Energien den Vormarsch bereiten, andererseits kämpfen lokale Politiker der selben Parteien gegen die benötigten Stromtrassen wegen Landschaftsverunstaltung und Windräder, die Vögel gefährden. Erneuerbare Energien ja – aber bitte nicht vor der eigenen Haustüre und bitte nur so weit, wie Tiere und Menschen nicht beeinträchtigt werden. Fragt man explizit diese Politiker, „woher dann der benötigte Strom alternativ kommen soll“, erntet man fadenscheinige und völlig debile Argumente. Fachkompetenz – Fehlanzeige! Um so fataler sehe ich die Entwicklung in Berlin, die trotz ungeklärter Fragen voreilig Entscheidungen treffen und Aussagen von sich geben, wo einem als Elektrofachkraft das Essen im Hals stecken bleibt. Atomkraftwerke werden in nicht all zu ferner Zukunft vollständig vom Netz gehen. Gleiches Schicksal wird es auch den Kohle- und Gaskraftwerken ergehen. Ja selbst den Pumpspeicherkraftwerken will man in Berlin an den Kragen. Das schlimme ist, dass es genug Menschen gibt, die diesem politischen Mist noch Glauben schenken oder sogar zustimmen.

Ich für meinen Teil habe mir Gedanken darüber gemacht, was mich bzw. uns in Zukunft energietechnisch erwarten und welche Auswirkung es auf mein / unser Leben haben wird. Es ist davon auszugehen, dass sich Stromausfälle häufen werden. Und das auch für einen längeren Zeitraum. Damit meine ich nicht Tage oder Wochen, sondern Stunden. 2, 3, 4 Stunden Stromausfall hören sich erst mal nicht viel an. Aber schon mal daran gedacht, welche Dinge im Haushalt schlagartig nicht mehr zur Verfügung stehen? Auch wenn die Heizung mit Gas oder Öl befeuert wird, so braucht sie elektrische Energie um zu arbeiten (Ventil für Brennstoffzufuhr, Zündung, Steuerung, Umwälzpumpe…). Je nach Dämmung des Hauses, kann es bei 2 Stunden Stromausfall im Winter ungemütlich kalt werden. Jetzt könnte man auf die Idee kommen, diese Zeit mit einem warmen Kaffee oder einer heißen Suppe zu überbrücken. Kochen – womit? Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Großteil der Bevölkerung mit elektrischer Energie kocht.

Daher macht es auch in der heutigen Zeit sicherlich Sinn, über alternativen nachzudenken. Sich nur auf einen Energieträger zu verlassen, halte ich für falsch. Elektrische Energie sollte aus meiner Sicht nur so eingesetzt werden, dass eine vorübergehender Verfügbarkeitsbeschränkung erträglich ist: z.b. Licht kann mit Kerzen überbrückt werden, Kochen mittels Gasherd. Für die Heizung muss man allerdings komplexere Überlegungen anstellen. Einfach eine Batterie dazwischen klemmen, reicht nicht. Aber auch hierfür gibt es Lösungen.