Lehmputz kennen viele, wenn überhaupt, nur alten Fachwerkhäusern und bringen ihn nur mit schiefen Wänden in Verbindung. Dabei ist Lehmputz eine echte Alternative bei Renovierungs- und Sanierungsarbeiten. Denn er hat gute Feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften. Er nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie bei Bedarf kontinuierlich wieder an den Raum ab. Auch feuchtes Mauerwerk kann nach Behebung der Ursache besser abtrocknen. Daher eignet er sich besonders für Altbauten, die wieder frischen Glanz erfahren sollen.

Allergiker, die empfindlich auf Zugschlagstoffe herkömmlicher Putzarten reagieren, können mit Lehmputz wieder mehr an Lebensqualität erfahren. Er ist ein natürlicher Baustoff ohne chemische Zuschläge, der quasi unendlich zur Verfügung steht und wieder verwendet werden kann. Ein weiterer Pluspunkt ist der Preis. 1 Tonne erdfeuchter Lehmputz ist schon ab 200 Euro zu haben.

Allerdings hat Lehmputz auch ein paar negative Eigenschaften. Eine davon ist die Festigkeit. Einfach ein Loch in die Wand bohren und mittels Dübel / Schraube ein schweres Bild an die Wand hängen, funktioniert leider nicht. Das Bild würde unmittelbar mit Putzausbrüchen den Weg der Schwerkraft einnehmen. Abhilfe schaffen hier Lastaufnahmehölzer, die an das Mauerwerk gedübelt und eingeputzt werden. An diese können dann schwere Lasten montiert bzw. aufgehangen werden.

Ein weiterer negativer Punkt ist die lange Trocknungszeit. Je nachdem, wie dick die Putzschicht ist, müssen längere Trocknungszeiten in Kauf genommen werden. Diese können mitunter eine Woche dauern. Allerdings hat man dafür die Möglichkeit, nachzuarbeiten bzw. Fehler zu korrigieren.

Es lohnt sich also schon, sich mit dem Thema Lehmputz zu beschäftigen. Zum einen kann hier sehr viel Geld gespart werden, zum anderen bietet Lehmputz eine echte Alternative zu herkömmlichen chemischen Baustoffen.